… ist nicht an wirklichen Lösungen interessiert
Ich werde eine große Mauer bauen – und niemand baut Mauern besser als ich, glauben Sie mir – und ich baue sie sehr kostengünstig. Ich werde eine große, große Mauer an unserer südlichen Grenze bauen und ich werde Mexiko für diese Mauer bezahlen lassen.
(Donald Trump bei der Verkündigung seiner Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten am 16. Juni 2015)
Politische Prozesse und auch das Zusammenleben an sich sind in einer globalen, vernetzten Welt eben komplex und schwierig. Wenn zum Beispiel Arbeitsplätze in Amerika fehlen und das damit begründet wird, dass „zu viele Mexikaner“ in Amerika leben, dann ist das eine falsche und verkürzte Aussage. Daraus dann abzuleiten, dass eine Mauer helfen würde, bedeutet, dass man nicht an einer wirklichen Lösung – zum Beispiel der Schaffung von Arbeitsplätzen – interessiert ist.
Der kleine Populist wählt sich aus der komplizierten Realität die einfachste „Lösung“ aus. Das ist eine erfolgversprechende Strategie, wenn es um den Erhalt oder die Vergrößerung seiner eigenen Macht geht. Denn einfache, sichtbare Versprechungen halten auch wir Wähler_Innen oft für keinen schlechten Kompromiss. Oft schenken wir gerne denjenigen Glauben, die uns so aus der Patsche helfen wollen.
Informiere dich – auch wenn es vielleicht nicht immer leicht ist – darüber, was die wirklichen Gründe für Probleme sind. Meistens gibt es vielschichtige Gründe für Krisen, Konflikte und Kritik. Daraus resultiert, dass eine wirkliche Lösung eben auch komplexer sein muss. Es kommt auch vor, dass man/frau gar nicht alle Zusammenhänge versteht – das macht aber auch nichts. Es lohnt sich in jedem Fall, Probleme aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten. Dabei hilft es, mehrere Medien zu lesen.