… passt sich an jede Gegebenheit an

Ich hielt Ausschau, die Fläche war – es sah aus wie eine Million, anderthalb Millionen Menschen.

(US-Präsident Donald Trump, 21. Januar 2017, nach seiner eigenen Amtseinführung)

 

Das war das größte Publikum, das jemals bei einer Vereidigung dabei war, sowohl vor Ort als auch weltweit.

(Sean Spicer, Pressesprecher des Weißen Hauses, behauptet am 21. Januar 2017, dass bei Donald Trumps Amtseinführung viel mehr Menschen als bei der von Barack Obama gewesen wären.)

 

Sie sagen, dass es eine falsche Behauptung ist, und Sean Spicer, unser Pressesprecher, hat alternative Fakten dazu vorgelegt.

(Kellyanne Conway, Wahlkampfmanagerin und Beraterin von US-Präsident Donald Trump, 22. Januar 2017, verteidigt die Aussagen von Pressesprecher Sean Spicer in einer Fernsehsendung als „alternative Fakten“, nachdem Luftaufnahmen ein anderes Bild gezeigt haben.)

 

Eine Omnipräsenz, also ständig in der Öffentlichkeit zu stehen, ist dem kleinen Populisten sehr wichtig. Es ist auch egal, worum es geht, wichtig ist, dass sein Name genannt wird. Zum Beispiel hat der kleine Populist die „alternativen Fakten“ erfunden. Dieser Begriff ist neu. Darum berichten alle über diesen Ausdruck und wo er gefallen ist. Worum es eigentlich geht, ist dabei nicht so wichtig oder sogar noch schlimmer: Politische Entscheidungen, die im Hintergrund getroffen werden, bekommen nicht die Aufmerksamkeit, die sie bekommen sollten. Für den kleinen Populisten gilt daher: „Bad news are good news“. Denn schlechte Nachrichten bringen ihm und seinen Argumenten und Worten meist die größte Aufmerksamkeit.

Niemand sollte sich vom kleinen Populisten in die Defensive drängen lassen. Trau dich, deine Meinung auch gegen die lauten und brisanten Aussagen des kleinen Populisten zu vertreten! Das heißt auch, dass nicht immer reflexhaft alles, was der kleine Populist sagt, aufgenommen und wiedergegeben werden sollte. Das aber widerspricht ein bisschen dem Bedarf nach „Klickzahlen“ und der „Empörungsgeilheit“ vieler Menschen. Sie denken: „Woah, das hat der echt gesagt?“ Und dann fühlen sich die Medien verpflichtet, das schnell zu veröffentlichen. So bekommt der kleine Populist eine große Bühne und ein breites Publikum. Demokratischer wäre es aber, die Meinungen möglichst vieler Menschen zu hören und zu beachten.